Oft ist nur ein Gefühl im Bauch was einen antreibt, oftmals ist aber die Neugier die bezwungen werden will. Es zeigt mal wieder, dass Tage die so voller Unmut beginnen, die tollsten sind. Es ist manchmal aber auch völlig verrückt, was der Tag für einen bereit hält. Es ist Anfang der neunziger Jahre, wir hatten uns mal wieder in Nörre Vorupör in einem Ferienhaus für drei Wochen mit unseren Freunden eingenistet,die Kinder waren noch im "artigen" Alter, da lag ich Abends in meiner Hängematte und döste vor mich hin, in meinen Händen die Karte von Dänemark. Völlig beseelt vom schönen Strandtag zuvor, sprang ich aus meine Hängematte und kündigte der Familie an... morgen früh 5 Uhr fahren wir nach Skagen. Weniger das Wort Skagen eher das fünf Uhr erregte Diskussionen. Kurzum, kompromissbereit wie immer, fuhren wir am nächsten morgen erst um 6 Uhr mit Brötchen und Thermosflasche, einer frühen Form des Kaffee to go, nach Skagen. Die Kinder hinten im Mercedes T -Modell-Kofferraum fest schlafend, war ich bereits knapp anderthalb Stunden später in Hirtshals. Wahnsinn!
Irgendetwas hatte das letzte Mal noch gefehlt. Und siehe da, es gäbe noch so einiges in Hirtshals zu sehen. Irgendwie war ich früher völlig anders nach Hirthals hineingefahren und so landete ich völlig überraschend am wunderschönen Nordstrand. Einen schönen Strand hatte ich als letztes mit Hirtshals in Verbindung gebracht, aber wie sagt man so schon, in Dänemark muss man alles mindestens 3 mal sehen.
Schnell noch zusätzlich ein paar Schokoböller, die esse ich für mein Leben gern, gekauft und dann dazu den guten Kaffee mit viel Milch aus der Thermosflasche. Meinem Freund hat es die " Frau aus Grönland hinter dem Tresen angetan, irgendwie scheint das zwischen Türken und Grönländern zu funktionieren, denn er bekommt ein Erdbeertörtchen" extra". Einfach herrlich, hier am Strand zu sitzen, die Thermosflasche zwischen Beinen, den Mund verschmiert mit Schokolade und alles ist so schön friedlich, bis unsere Frauen darauf drängen, dass es weiter geht. Noch schnell ein Zigarette und weiter gehts.
Aber es ist immer so und ich kann nur jedem Dänemarkfahrer raten, nicht nur immer die üblichen Orte und Wege ab zufahren, die alle nehmen, sondern einfach mal abbiegen oder anhalten und alles wirklich erkunden und aufsaugen, denn es gibt viel zusehen. Oftmals kommen dabei die schönsten Dinge zum Vorschein. Manchmal trifft man aber auch nur Leute aus Winsen/Luhe...aber dies ist eine andere Geschichte.
Hirtshals zeigte sich an diesem Morgen aber auch von seiner ganz besonderen Seite. Die kleine Werft im Hintergrund erinnert mit wieder an einen Buckelwal. Bis heute weiß allerdings nicht, ob dies Ungetüm noch ein Überbleibsel aus Kriegszeiten ist. Aber irgendwann werde ich auch dies noch herausbekommen. Interessanter an diesem Tag war allerdings, dass eine riesige Bergungsplattform in den Hafen geschleppt wurde. Ich erzählte den Kinder danach die Geschichte, dass in Dänemark nun auch Raketen in den Weltraum geschossen werden....na ja, kleiner Scherz. Auf jeden Fall ist Hirtshals nun bei uns ins Dauerprogramm aufgenommen. Urplötzlich zog der Himmel zu und wir fuhren weg vom Strand. Doch das Schauspiel wollten wir uns nicht entgehen lassen. Die einst völlig glatte See verwandelte sich in eine tobendes, großes Wellenbad. Die ersten ankommenden Wellen ist noch auf dem Foto zu sehen.
Dies folgte nur wenige Augenblicke später, als ob jemand die Ruhe leid war. Als Marineoffizier habe ich öfters Seegewitter erlebt und kenne die Gefahren. Nur am Rande-wenn ein solches Gewitter aufzieht, verlassen sie den Strand. Mancher Blitz geht auch mal ins Ziel.
Aber wie sich herausstellte war es ein kurzes, aber heftiges kleines Seegewitter, was sich schnell draußen auf See austobte. Die Kinder nörgelten zwar ein bisschen, aber das Versprechen abends Pizza essen zu gehen, sorgte kurzerhand für Ruhe im "Kofferraum". Mit diesem Versprechen auf den Lippen verlassen wir Hirtshals über den Willemoesvej und die 55/ E39 Richtung Emmersbaek. Aus dem Radio plärrte...morning has broken.... passt irgendwie.. Ich kann es natürlich wieder mal nicht lassen, 2 mal im Kreisel ne Runde zu drehen, ich nenne das immer"Kinderwachrütteln", dann biegen wir ab Richtung Abyen. Mir fängt es an Spaß zu machen. Als wir schon durch das kleine Örtchen durch bin, lese ich das Ortschild-Kjul. Und nur weil es so toll klingt biege ich unter Protest der Frauen links ab, denn dort bin ich noch nie gewesen. Wir fahren auf ziemlich schlechten Wegen durch ein riesiges Waldgebiet, aber so typisch für Dänemark. Diese riesige Plantage zieht sich einige Kilometer hier am Strand entlang. Das mag ich, ich bin froh, dass ich abgebogen bin, denn wir werden einmal wieder köstlich belohnt. Das ist Dänemark pur. Tolle Küste, toller Strand...und keine Leute. Na ja, es ist aber auch noch früh am Tag....mmmh.. morning has broken, geht mir nicht mehr aus dem Sinn.
Mitten im Wald finden wir ein " Hausboot" mal ganz anders. Völlig geile Idee. Die Kinder wollen natürlich dort gleich das nächste Mal Urlaub machen. Doch ganz ohne Fenster. Aber das Haus hat was. Ich glaube so etwas gibt es nur in Dänemark
Der Strand ist hier schmal und zieht sich fast bis zur Dünenkante zurück. Trotzdem kann man auch hier mit dem Auto bis auf den Strand fahren. Doch wir verzichten auf eine Fahrt entlang der Wasserlinie. Die Mädels haben mal wieder Angst und hier ist wirklich Niemand der helfen könnte, wenn man sich festgefahren hat. Denn dies kennen wir nur zu gut. Also kehren wir um und fahren entlangen der riesigen Plantage zurück auf die 597 Richtung Uggerby. Schon von Weitem leuchtet die schöne Schiffskirche von Uggerby und entgegen. Das Kirchschiff ist etwas Besonderes, durch die quer eingesetzten Giebel und dem aus schwedischem Granit auslaufenden Endstück, wirkt sie eher wie ein falsch zusammengesetztes Legohaus.
Hier in Uggerby quert auch der kleine Fluß, die Uggerby A, die Landstraße und schlängelt sich wie eine fette Anaconda Richtung Meer. Die Kinder sind plötzlich nicht mehr zu halten und wollen unbedingt bis zum Meer mit dem Kanu paddeln. Da Pappa immer der Beste ist, bekommen die Kinder ihren Willen. Das Boot vom Dach runter und Stapellauf- fertig. Kinder und Pappa ins Boot und mein Freund und die Frauen fahren vor Richtung Mündung in Uggerby Strand. Erst durchqueren wir einige Wiesen und Felder, doch nach einiger Zeit sind wir mitten im Wald-echt unheimlich. Als ich anfange einige Gruselgeschichten zu erzählen, sehen wir bald auch einige Kolbolde und Feen. Die Kinder lassen ihren Fantasien freien Lauf. Unsere Jüngste Ayleen, sitzt ab da nur noch unter der mitgenommen Decke.Aber es ist toll und nur zu empfehlen.
Gut das wir ein Handy mit haben, denn schnell merken wir, dass wir nicht in Uggerby Strand ankommen sondern mitten in freier Wildbahn, aber wir sind einfach von der Natur verzaubert und überwältigt. Doch auch was unsere Frauen und mein Freund erleben ist so wunderschön, dass sie nicht gleich zu uns stoßen, sondern noch ein wenig am Strand und auf den Dünen entlang laufen und diese atemberaubenden Bilder machen. Ich nenne es immer Urlandschaft und meine damit, dass hier noch die Steinzeit vorherrscht. Gleich läuft hier ein riesiger Mammut durchs Bild und ich muss dann immer an den Film, am Anfang war das Feuer, denken. Aber wie ich auch immer sage...Dänemark ist nicht nur Strand...!
Auch der Strand hier ist so anders, als ob hier das Gras den Strand auffrisst. Ich habe so etwas noch an keiner anderen Stelle in Dänemark gesehen. Aber wir werden in einigen Jahren noch einmal hier her fahren, um zu sehen, wer gewonnen hat. Diese Naturküste bekommt von mir eine glatte 1!
Auch wir schippern mit unserem Kanu zur Mündung. Ein tolles Gefühl. Schön, dass wir dies gemacht haben. Wir haben gerademal 45 Minuten gebraucht, aber dies ist eher unwichtig. Wir müssen bis zur kleinen Brücke zurück paddeln, damit wir zum Auto gelangen, denn vom Strand aus kommen wir nicht zum Auto. Schnell ist das Kanu wieder auf dem Dach vertäut und wir sind wieder zurück zur Landstraße 597, dem Ausgangspunkt unserer Fahrt. Schnell noch einen Bild in die Karte und weiter gehts. Die Kinder Prappeln ohne Ende und erzähle der Anderen die tolle Geschichte von der Tour. Alle sind begeistert, wann hat es das schon einmal gegeben. Selbst von meiner Frau bekomme ich einen Kuss. Nun soll es aber direkt nach Skagen gehen. Mal sehen was alles noch so kommt.
Natürlich kommen wir nicht weit, denn schon in Tversted, einer kleinen Ortschaft, biegen wir erneut Richtung Strand ab. Wir sind gerade mal 15 km Luftline von Hirtshals entfernt und doch haben wir heute schon soviel erlebt und gesehen. Als Erstes begrüßt uns die kleine Kirche von Tversted. Erstaunlicherweise hat sie einen gesonderten Holzglockenturm wie die Kirche in Lönstrup. Ich finde die gar nicht so schlecht, dies passt irgendwie zum gedrungenen Gesamtbild der Kirche.
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Tversted ist ein kleiner, niedlicher Ferienort. Es wird schnell deutlich, dass man hier wieder auf Landsleute stößt. Obwohl es gerade erst 12 Uhr ist, machen wir es hier kurz und fahren nur einmal Richtung Strand. Wir finden eine kleine Eisdiele mit Softeis. Natürlich können wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Es kommt natürlich wie es kommen muss, Filiz, die älteste Tochter meines Freundes, hat gerade gefühlte 15 Sekunden ihr Eis in der Hand und schon landet es bei ihr auf dem T Shirt, jedoch nicht ohne auch den größten Teil ihrer Haare noch "einzusauen". Aber dies ist immer so, wenn Filiz Eis in die Finger bekommt, komischer-weise aber nur bei Softeis. Heute ist Filiz 31 und ihr werden immer noch die kleinen Eisgeschichten erzählt-ja Manches bleibt auf ewig.
Der Strand ist hier wieder deutlich breiter, auch hier ist er mit dem Auto befahrbar. Auffällig ist, dass hier sehr schöne, reetgedeckte Massivhäuser stehen. Außerdem gibt es einen großen, sauberen Campingplatz. Diesmal kann ich mich durchsetzen und wir setzen unsere Fahrt am Strand fort. Die Dünenlandschaft ist hier sehr flach und man kann vom Strand aus tief in Hinterland schauen. Kurz vor Skiveren, kommen wir zur. Tverstedt Plantage. Wir fahren natürlich viel zu früh ab und landen auf einem alten, reetgedeckten Bauernhof mitten im Nichts. Davor steht eine der typischen dänischen Windmühlen, aber einer der irgendwie das Dach fehlt, so ragen nur die Flügel hoch in den Himmel. Aber alles ist nur eine optische Täuschung. Es gibt keine Windmühle, denn das Ganze ist eine Windmühle. Aus dem Dach des reetgedeckten Hauses ragen nur die Flügel heraus. So etwas habe ich noch nie gesehen. Oder ist dies eine ganz frühe Form eines Eigenbau eines Windgenerators? Das "Mühlenhaus" verlangt uns einige Fantasie ab. Aber was es auch ist, es ist auf geniale Art mal wieder einzigartig.
Der Übergang und Bruch der Landschaft ist hier ziemlich deutlich. Die breite Dünenlandschaft endet abrupt und wird durch eine riesige Waldplantage abgelöst. Hier kommen wir nicht weiter und wir fahren zurück zum Strand. 10 Minuten später sind wir in Skiveren. Alles ist hier wir in Lökken, die Straße führt bis ins Meer.
Hier öffnet sich die Landschaft und wir haben einen tollen Blick über das was noch vor uns liegt. Die Dünenkante wird hier wieder deutlich höher und der Wind bläst und steif ins Gesicht. Skiveren ist ein kleines Feriendomizil mit einem riesigen Kro. Die meisten Ferienhäuser hier scheinen nicht älter als 2-4 Jahre alt zu sein. Wir fragen kurz nach dem schöneren Weg und werden reich belohnt. Über den Rabjergvej sollen wir bis zur neuen Kirche von Rabjerg gelangen. Doch vorher bestauen wir die einmalige Dünenlandschaft. Die Eiszeit hat auch hier wahre Wunder vollbracht, so öffnet sich die Landschaft hier wie in Svinlöv oder am Bulkbjerg. Ich will zurück an den Strand und mir diesen Blick auf die Dünen "gönnen", doch ich werde durch lautes Murren daran gehindert. Trotzdem fahre ich noch einmal zurück an den Strand, weil ich mir denke, dass man von hier auch den Beginn der Sanddünen von Rabjerg sehen kann, doch es ist einfach noch zu weit. Als ich mir Tage später, alles noch einmal alles auf google von oben anschaue, ist deutlich zu sehen, das ich mir geirrt habe, die Natur hat ihre Mittel und Wege , alles so einzurichten, wie es am einfachsten geht. So zeigen sich eindeutig hier schon die ersten Ansätze der Sandbewegungen, ob wohl die Düne noch Kilometer entfernt ist. Allerdings biege ich kurz vor der Kirche nochmals Richtung Strand ab, doch mitten im Wald endet die Fahrt. Denn das was ich für den Strand gehalten habe ist ein riesiger Acker mitten im Wald. Haha... freudsche Fehlleistung. Doch aufgeben will ich noch nicht.
Als ich aussteige, um nach einer Lösung zu suchen, raschelt es neben mir und ich sehe nur einen lederfarbenen Schwanz. Sofort denke ich an eine Kreuzotter, doch was ich dann sehen ist bei weiten noch viel schöner...und es bleibt solange sitzen bis ich dieses tolle Foto gemacht habe. Was für ein Erlebnis.
So ich hatte meinen Willen und jetzt wird nur noch gemacht, was die Mädels wollen. Schnell an der neuen Rabjerg Kirke vorbei. Natürlich ohne den Glockenturm, den haben sie nämlich vor der Düne vergessen. Einfach stehen lassen. Kommt ja irgendwann wieder zum Vorschein.... fragt sich nur wann... dann können wir ja immer noch. Wir werden sehen.
Was dahinter kommt, ist so, wie man sich eine Mondlandschaft vorstellt. Zig Hektar bedeckt von Dünengras, Heide, Wald und kleinen Süßwasserseen. Eine Naturlandschaft die zwischen den Meeren liegt und mitten drin die riesige Dünenlandschaft von Rabjerg Mile. Die Luft ist getränkt von kleinen Sandkörnchen, die unentwegt dem Wind folgen. Wie eine Armee, die blind ihrem Führer folgt. Aus dem Kofferraum kommt plötzlich Gesang. Völlig schief, denn alle haben ihre Kopfhörer auf. Ein schöner Tag. Alle sind gut drauf. Ich fahre natürlich viel zu früh ab, werde aber wiedermal toll belohnt. Wir stehen vor zwei wunderschönen Seen. Interessant, dass sie noch nicht versandet sind. Also zurück, bevor wieder der Mammut kommt, und schon nach wenigen Minuten stehen wir an der Ostsee. Irre! From Zero to Hero.....
Über Ranneröd- wie so ein unaussprechliches Dorf - fahren wir gleich zurück Richtung Nordsee. Und 10 Minuten später stehen wir an der Steilküste von Kandestederne. Jetzt gibt es keine Halten mehr. Die Kinder hopsen wie die Irren die Küstendüne runter...begleiten mit den frommen Sprüchen ihrer Mütter...Jetzt weiß ich, was ich an Dänemark so mag. Wir holen eine Cola aus der Eisbox und schauen den Kindern zu. Aber dies ist nur der Vorgeschmack, denn was einige Minuten später folgt, verschlägt selbst mir den Atem. Deswegen vorab alles in Bildern.
Dieses Farbenspiel und diese unglaubliche Ruhe. Ich fühle mich wie Hemingway - der alte Mann und das Meer- aber was bitte kann es Schöneres geben. Familie, Sonne, Urlaub und dieses Bild vor Augen.
Übrigens dies ist der vergessene Teil der Rabjerg Kirke, ich habe sie über die Jahre unzählige Male gesehen. Der Glockenturm ist mit dem Leuchtturm in Rubjerge Knude zu vergleichen. Die Natur hat in wieder frei gegeben.
Die Bilder sprechen für sich, hier hat der liebe Gott, wohl aber eher, die Eiszeit und die Natur ein Erlebnis geschaffen, welches seines Gleichen sucht. Ich kann nur das Wort Ruhe und Schönheit für mich finden. Dies hier ist so, als wenn man seine Traumfrau zu ersten Mal trifft, nur das dieser Moment eben wesentlich länger anhält....Milliarden Sandkörnern haben sich aufgemacht Richtung Ostsee.
Ich stehe vor der wohl größten Wanderdüne Dänemarks. Weißer Sand, das Glitzern brennt in den Augen. Koste es was es wolle, aber ich muss diesmal da hoch. Wir alle braucht gefühlte 20 Minuten, aber was wir dann erleben, dass ist so unglaublich, dass ich Tränen in die Augen bekomme. Ich bin zwar schon in Arcachon in Frankreich auf der Düne gewesen, aber dies hier ist etliche Male besser und selbst der feine Sand auf Bornholms in Dueodde ist nicht dagegen. Hier ist weitläufig, fest und schneeweiß einfach traumhaft. In der Sonne glitzern die Steinchen wie Diamaten. Ich liege Minuten im Sand auf dem Rücken, starre in den Himmel und bin einfach nur glücklich. Soweit weg von Alltag und Stress. Hier könnte ich liegen bleiben bis zum Ende meiner Tage....
Als wir uns 2 Stunden später endlich aufraffen weiter nach Skagen zu fahren, sind die Kinder todmüde. Ich habe einen leichten Sonnenbrand und mein Freund nörgelt rum, da er Hunger hat. Als wir das Auto öffnen, strömt wohl 100 Grad heiße Luft heraus. Hätten wir dies heute morgen nach dem Gewitter geahnt, dass das Wetter noch so schön wird, dann hätten wir sicherlich noch mehr Getränke mitgenommen. Doch wir sind ja gleich in Skagen.
Wir kreuzen zum ersten Mal bewusste die Bahnlinie nach Skagen und sind ruck zuck wieder auf der Ostseeseite. Überhaupt kein Vergleich, schmaler Strand, kaum Wellen, aber dies ist auch völlig unwichtig. Da ist es wieder dieses kleine was mag ich lieber Spiel. Nordsee ist Mordsee oder keine Wellen aber trotzdem schön Ostsee...
Deutlich verengt sich jetzt das Land und spitzt sich fortlaufend zu. Wir folgen der Landstraße 40 und fahren nun eigentlich hin und her zwischen Nord-und Ostsee. Die Landschaft ist nun eher flach, beide Strände sind zunehmend schmal und zeigt hier noch einmal, warum dieses Land so einmalig ist. In einigen Jahrzehnten wird hier sicherlich die Spitze völlig anders verlaufen. Noch in Gedanken verloren, werden bereits im Auto die nächsten Aktionen diskutiert. Die Mädels möchten shoppen, mein Freund will essen, ich möchte gleich zur Spitze durchfahren und die Kinder ... nur noch schlafen. Aber es gibt noch so viel zu sehen.
Nach der Ankunft in Sylt von Dänemark gibt es für unsere Frauen kein Halten mehr. Unsere Scheinwerfer schwelgen in Kauflaune. Egal was jetzt noch gesagt wird, bitte lieber Gott der Kauflust, lass es Gnädig ausfallen.
Nach der kleinen Abhandlung werden unsere Frauen...mit Kreditkarte und größten Befürchtungen ausgesetzt...und wir machen kurz Pause um zu essen. Wir finden schnell ein kleinen Imbiss, denn wir wollen ja heute Abend noch wie versprochen Pizza essen, Aber für einen Hotdog und ein Bier reicht es immer. Es wird der teuerste Hotdog, den ich in Dänemark je gegessen habe. Aber egal, man lebt nur einmal und mein Freund ist bis aufs Erste gesättigt. Die Kinder bekommen von all dem nichts mit. Wachen erst wieder auf, als wir den Parkplatz vor der Landspitze erreichen. Alle bekommen noch schnell etwas zu trinken...doch es kommt wie es kommen muss, der Kinderhunger ist ausgebrochen. Gott sei dank habe ich noch für jeden ein Mars-Papa hats noch mal gerichtet. Wir trennen uns-die Kinder und mein Freund wollen unbedingt zur Spitze mit dem Sandormen und ich möchte mir den Leuchtturm ansehen und ein paar tolle Aufnahmen machen. Schnell verfliegt aber der Drang, als ich feststelle, wie hoch der Leuchtturm wirklich ist. Trotzdem wage ich es und werde belohnt. Diese Aussicht ist unbeschreiblich. Man sieht von hier ganz deutlich die Spitze und die beiden "Meere". Mich faszinieren die Buhnenköpfe auf der Ostseeseite und es wird mir klar- Skagen hat zwei Seiten. Ich habe sogar noch Zeit ein paar tolle Aufnahmen von den wunderschönen Häusern hier in Skagen zu machen. Diese Farben sind einfach der pure Wahnsinn. Ich bin immer noch gut in der Zeit, so dass ich noch Zeit finde an einem Touristikstand zu halten, um mich mit weiteren Info zu versorgen. Aber dann fahre ich zur Spitze zurück um meinen Freund und die Kinder abzuholen. Ich werde schon sehnsüchtig erwartet.
Komischerweise bin ich auch danach noch nie vorn auf der Spitze gewesen. Mein Freund hat mir später erzählt, dass er dort etwas Besonderes gefühlt hat.... Naja...so ist das mit den Gefühlen...jeder hat welche...
Ein wenig Info aus den Prospekten
In Skagen kann man das ganze Jahr über
shoppen - vor allem wenn man Wert auf hochwertige Produkte legt, ist man in
Skagen goldrichtig! Hier finden Sie geräucherte Fisch- und
Fleischspezialitäten, kostbare Armbanduhren, modische Kleidung und Schuhe in
allen Formen und Farben. Schlendern Sie durch die gemütliche
Fußgängerzone, in der die einladenden Boutiquen Seite an Seite liegen, und
lassen Sie sich inspirieren. Shoppen Sie in Skagen Ihre Weihnachtseinkäufe
oder finden Sie an einem lebhaften Sommertag das passende Souvenir für Ihre
Lieben daheim. Die Galerie von Susanne Lanng befindet sich in Gl. Skagen
in einem der schönsten und ältesten Fischerhäuser am Meer.Die Künstlerin ist
für ihre einzigartigen handgefertigten Schmuckstücke in individuellem Design
und aus erlesen Materialien von hoher Qualität bekannt. Jedes Jahr, am
ersten Wochenende im Juli findet das Skagen Festival statt - dann schwirrt
Skagen ganz besonders von Leben, und überall herrscht gute Stimmung. Skagen
Festival, Dänemarks ältestes Festival, ist bekannt dafür, den Musikgeschmack
verschiedener Generationen zu treffen. Die Gäste des ersten Festivals im Jahre
1971 kommen auch heute noch und bringen sogar ihre Kinder und Enkel mit.
Gl. Skagen (Højen) steht für schöne Natur, gute
Bademöglichkeiten und die schönen gelben Skagenhäuser bekannt, ist ein sehr
traditionsreicher Ort. So können Sie in Gl. Skagen z. B. einer unterhaltsamen
Tradition beiwohnen, nämlich dem beliebten allabendlichen Sonnenuntergang mit
Gesang. 150 m vom "Sonnenuntergangsplatz" in Gl. Skagen entfernt liegt eines
der ältesten Fischerhäuser. Das Besondere an diesem Fischerhaus ist, dass es
seine ursprüngliche altrosa Farbe bewahrt hat und die einzige Schmuckwerkstatt
in Gl. Skagen beherbergt. Wenn Sie Urlaub in Gl. Skagen machen, sollten Sie das
naturhistorische Museum "Naturhistorisk Museum Skagen" besuchen, das
zwischen Gl. Skagen und der versandeten Kirche liegt (Den Tilsandede Kirke). Auch das Denkmal Sømærket (Kikkerbakken), das im Jahre 1884 als
Orientierungspunkt für Schiffe errichtet wurde, ist einen Besuch wert. Der
Sockel des Denkmals befindet sich 21 m über dem Meer. In einem stimmungsvollen Restaurant in Gl. Skagen können Sie dann einen
erlebnisreichen Urlaubstag ausklingen lassen.
Ich bekomme so viele schöne Motive vor die Kamera, dass ich gar nicht schnell genug nach kommen. Gott sei dank habe ich noch eine zweite Karte eingesteckt. Die wunderschönen Häuser leuchten traumhaft in der Sonne und geben tolle Motive ab. An fast jeder Ecke gibt es etwas Neues zu sehen. Ja-Skagen ist eine Reise wert, dass nächste Mal nehmen wir uns mehr Zeit. Obwohl dies nicht unbedingt hier meine Welt ist, finde ich Skagen traumhaft schön. Doch hier ist mir schon fast zu viel Schickimicki. Hier Urlaub zu machen, dazu gehört schon "richtig Substanz", dass dürfte dann schnell mit 3 Personen für 3 Wochen die 5.000 €-Grenze knacken. Aber es gibt sicherlich noch andere Möglichkeiten. Hier wird man schnell zum Scheinwerfer, weil die Verlockungen zu groß sind und anderweitig der Lebensunterhalt reichlich teuer ist.
Skagen
– ist bekanntlich der nördlichste Punkt Dänemarks. Obwohl das zwar nicht
stimmt, denken wir dabei nur an Grönland, aber für das eigentliche Dänemark
stimmt das natürlich. Die Stadt mit den vielen Sonnenstunden und einem
fantastischen Licht. Die Stadt mit der einzigartigen Natur und den vielen
weißen Sandstränden. Die Stadt des Nordens, da wo sich zwei Meeren treffen. Das
ganze Jahr hinüber, gibt es hier immer etwas zu erleben. Das wird Jedem klar,
wenn er an der Spitze Dänemarks ankommt. Eigentlich habe ich immer das Gefühl,
dass Margarete hier jedem Ankömmling persönlich die Hand schüttelt. Als ich das
erste Mal in Skagen war, bin ich zu meinen Freunden wegen eines Jobs hierher gefahren. Damals leitete er das Hotel
Skagen Strand, das erste Zeitsharing-Projekt in Dänemark. Schon damals war ich
von den Farben der Häuser und der Sauberkeit hier in Skagen begeistert. Wenn
man wie wir Skagen im Sommer besuchen, dann ist bin ich immer wieder begeistert
von Farben und dem speziellen Licht, den schönen Stranden und natürlich der Leuchtturm
auf der Ostseeseite.
Das
besondere Licht hier oben entsteht durch Reflexionen auf dem Wasser und den
kilometerlangen weißen Sandstränden rund um Skagen. Die 65 km langen, weißen
Sandstrände mit ihrer Dünenkulissen laden zu sommerlichen Aktivitäten und
unbeschwertem Strandvergnügen ein. Skagen ist außerdem der Ort in Dänemark, an
dem die Sonne am meisten scheint. Einige der bekanntesten und geschätzten
Künstler Dänemarks haben Skagen und die Entwicklung der Stadt als Urlaubsort
entscheidend geprägt. Ende des 19. Jahrhunderts war hier eine veritable
Künstlerkolonie mit Malern aus ganz Europa entstanden. Ein großer Teil ihrer
Werke ist im Skagens Museum zu sehen und zeigt, wie der Ort, die Landschaft und
die Einheimischen, vor allem die Fischer, früher aussahen. In zwei authentischen
Künstlerhäusern, Drachmanns Hus, der Wohnung der Dichter und Marinemalers
Holger Drachmann, sowie Michael & Anna Anchers Hus, dem Haus des
gleichnamigen Malerehepaares, erhält man einen lebendigen Eindruck von ihrer
Kunst und dem Leben in Skagen zu dieser Zeit. Skagen hat eine spannende und
abwechslungsreiche Geschichte hinter sich. Vom unbedeutenden Fischerdorf Mitte
des 19. Jahrhunderts mutierte Skagen zur angesagten Künstlerkolonie in Dänemark
und schließlich zu einem der bedeutendsten Dänischen Fischereihäfen.
Frischen
Fisch gibt es im kleinen Hafen, dem Lebensnerv der Stadt, hier spürt man
Skagens Puls. Seit seiner Einweihung 1907 ist der Hafen von Skagen der
Mittelpunkt zahlreicher Aktivitäten. Eine kleine Flotte einheimischer
Fischerboote liefert täglich frischen Fisch für die Fischauktion an. In den 100
Jahre alten Fischpackhäusern kann man frischen Fisch kaufen oder in den hier
eingerichteten Restaurants als Fischgericht genießen. Was man heute als Stadt
Skagen in Dänemark kennt, ist eigentlich der gesamte Hafen. Er wurde erst 1907
eingeweiht und hat seitdem das Leben auf der Landspitze verändert. Das “Alte”
Skagen (Gammel Skagen) findet sich auf der Skagerrakseite.
Die wahrscheinlich militärisch genutzten "Pilze" erwecken den Eindruck, das hier Riesen Golf spielen. Für Aylin ist das ab heute Gewissheit. In Skagen gibt es riesige Riesen, der Leuchtturm ist der Gehstock und mit der Bällen spielt er Fußball. Natürlich müssen wir auf die Frauen warten...sogar ziemlich lange. Inzwischen haben die Kinder begonnen, sich mit weiß ich was zu schminken. Wir bemerken es erst als Die Frauen voll mit Tüten bepackt am Auto eintrudeln. Alles egal - jetzt müssen wir dadurch, wir fahren zum Hafen, um nun endlich richtig zu essen. Wir hören nur die völlig aufgedrehten, freudigen Frauenstimmen. Komischerweise folgt kein Spruch wegen der Schminkerrei oder anderer Unaufgeregtheiten....nur pure Glücksgefühle. Weiß Gott wie ich diese Momente liebe.... aber lieber so als gefrustete Alltagsgesichter. Es ist aber auch ein verdammt toller Tag.
Die Kinder haben von der Spitze Sand mit gebracht. Toll das hatte ich ganz vergessen. Denn von all unseren Urlaubsorten bringen wir ein bisschen Sand mit. Nun haben wir auch ein bisschen Skagen zu Haus. Ich hatte daran gar nicht mehr gedacht. Nun geht es aber zum Pizzaessen.
Zum lebhaften Zentrum von Skagen gehört auch der Hafen. Schlendern Sie am Kai entlang und beobachten Sie Kutter und beeindruckende
Jachten, die zu Hunderten in den Hafenbecken liegen. Ein schöner Anblick sind die alten Fischpackhäuser, in denen sich heute
gemütliche Fischrestaurants und Läden mit Fischspezialitäten befinden. Verwöhnen Sie sich mit einer der vielen Spezialitäten aus frisch gefangenem
Fisch und genießen Sie die einzigartige Atmosphäre des lebhaften Hafens von
Skagen.
Wenig später sitzen wir im Hafen und finden sogar Platz für alle. Nur was es nicht gibt ist Pizza. Aber frischem Fisch in allen Varianten. Schon steht Papa im Regen, meine Versprechen sind mir aber heilig. So mache ich mich auf die Suche nach eine Pizzabude und werde bereits nach wenigen hundert Meter fündig. Ein Stück so groß wir eine Zigarettenschachtel 5 €. Ja wir sind in Skagen, doch damit gebe ich mich nicht zu frieden. Ich mag diese süßen, blonden Mädchen in diesen Imbissbuden und bin immer irritiert, wie gut sie deutsch sprechen, wenn ich mir auf Abenschuldänisch, die Vokabeln zusammenstammle. So tausche ich letztendlich zwei Schachteln Marlboro und 200 Kronen für ein ganzes Blech Pizza. Alle sind zufrieden und Papa ist wieder Mal der Größte. Langsam neigt sich die Sonne und scheint unverwechselbar schön in den Hafen. Eine wunderschöne Stimmung kommt auf. Meine inbagt Rejer und mein stor Tuborg beer tun ihr Übriges. Es ist zum Feder ausreißen. Alle hatten einen schönen Tag.
Als wir mit einem letzten Blick auf den Hafen Skagen wieder Richtung Nr. Vorupör aufbrechen, sehen wir Leuchten an der Nordspitze, als ob es brennen würden. Doch die Mädels wollen noch schnell in einen Supermarkt, um Getränke und ein paar Kleinigkeiten für die Rückfahrt besorgen. So habe ich noch Zeit einen Blick in die Prospekte von Skagen zu werfen. Und da sehe ich es, dass Bild, welches seit dem nicht mehr aus unserem Schlafzimmer weg zu denken ist. Die Frauen am Strand. Ich glaube, ich habe noch nie so schnell und so entschieden einen Spontankauf getätigt. Aber es hat sich gelohnt. Nun ist Skagen sogar bei uns im Schlafzimmer. Als die Frauen endlich nach gut einer halben Stunde aus dem Supermarkt voll bepackt mit Lebensmitteln kommen, wird es eng hinten für die Kinder. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Denn es gab Lakritz im Sonderangebot, so sind die Kinder schnell beruhigt.
Doch so ganz schnell nach hause geht es doch nicht, denn ich habe den richtigen Riecher gehabt. Heute haben ist "Sankt Hans"- Skagen brennt - und das Leuchten ist ein riesigen Feuer am Strand. Und so findet dieser wahnsinnige Tag noch ein ganz besonderes Ende. Danke Familie...danke Skagen und danke Dänemark.
Erst spät in der Nacht kommen wir in Nr. Vorupör an, aber wir können morgen schön ausschlafen Es sei denn .... nein Gute Nacht!